Tipps & Tricks

Tipps und Tricks

Auf dieser Seite möchte ich verschieden Tipps & Tricks vorstellen, wie fehlende Dampfmaschinenteile ersetzt bzw neu hergestellt werden können.

Handgriffe anfertigen

 

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Handgriffe

Die Handgriffe für die Dampfpfeifen und Abstellhähne können sehr einfach aus einem Stück 12 mm Rundholz selbst hergestellt werden - auch wenn man keine Drehbank oder ähnliches hat.
Für die Herstellung benötigt man als Werkzeuge lediglich eine Säge, eine Bohrmaschine, 2,5 mm Bohrer, Raspel oder grobe Feile und Schleifpapier.

 

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... auf Länge schneiden

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... in Form bringen

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... fast fertig. Jetzt müssen die Holzgriffe je nach Maschine nur noch schwarz, braun oder rot lackiert werden.

Fiberdichtungen erneuern

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Fiberdichtungen - Dichtungsringe

Ab und an bekomme ich Anfragen, woher man passende Dichtungsringe für die Fleischmann Manometer, Dampfpfeifen. Sicherheitsventile, Absperrhähne etc. bekommt.
Passende M3 ... M5 und M6 Dichtungsringe gibt es von Wilesco. Diese sind relativ weich und dichten gut ab. Sollten die Dichtungen einmal zu dick sein (z.B. beim Manometer), so kann man diese gut mit einem scharfen Cutter in Längsrichtung teilen.

Gewichte anfertigen

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Für den Nachbau habe ich zwei stumpfe Kegel aus Messing drehen lassen.  Oben wurde eine Loch mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Tiefe von ca.
1,5 mm zur Aufnahme der Lasche gebohrt.

Die kleinen Messinglaschen wurden aus einem alten schrottreifen Dampfkessel geschnitten.

 

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... als nächstes wurden die Laschen eingelötet.

 

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... zum Schluss noch etwas Grundierung und schwarze Farbe mit Airbrush aufgebracht und fertig sind die neuen Gewichte.

Die neuen Gewichte sind optisch kaum von den Originalgewichten zu unterscheiden.

 

Dichtungen für die Wasserstandsgläser erneuern

 

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Dichtungen Wasserstandsgläser

Die  Originaldichtungen der Wasserstandsgläser waren aus hitzebeständigem Gummi und hatten die Durchmesser 3 mm / 8 mm und eine Stärke von 2,5 mm (Bild siehe unten) . Leider gibt es diese Gummiringe nicht mehr. Wenn man noch “neue” irgendwo ergattert, sind diese meistens schon recht porös und reißen beim Aufziehen auf die Glasröhrchen.

Als Ersatz bitte niemals einfaches Gummi oder ähnliches benutzen, das ist nicht hitzebeständig und verbrennt !

Ich ersetze diese Gummidichtungen durch entsprechende Dichtungen aus Silikon. Dafür habe ich mir ein Stückchen Silikonschlauch (gibt es im Modellbaubereich) mit den Durchmessern 3 mm / 7 mm besorgt. Aus diesem Schlauch schneide ich mit einem scharfen Cutter etwa 2,5 mm dicke Scheiben, die ich dann als Dichtungen benutze.

Gewindemaße

 

 

Gewinde:

Dampfpfeife Doll/Fleischmann: M5 x XX ?
Federsicherheitsventil: Feingewinde M6 x 0,75
Dampfpfeifen klein: M 4,5 x 0,75
Dampfpfeifen mittel: Feingewinde M6 x 0,75
Dampfpfeife 130/2: Feingewinde M6 x 0,75
Dampfpfeife 135/2: Feingewinde M7 x 0,75

 alle Angaben ohne Gewähr

Schwungräder auswechseln

 

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Schwungräder auswechseln

Die Schwungräder der älteren Fleischmann Dampfmaschinenmodelle sind meistens durch die sogenannt Zinkpest zerstört. Da es keine neuen Ersatzteile mehr gibt, muss man auf neuere Modelle ohne “Zinkpestbefall” als Ersatzteilträger zurückgreifen und die entsprechenden Schwungräder umbauen (hier bitte möglichst nur auf schlecht erhaltene Modelle zurückgreifen).
 

 

 

 

Abb.: Schwungrad, Achse etc. einer frühen 125/2
 

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Für einen Umbau müssen zunächst die Achsen aus den “neuen” Schwungrädern ausgetrieben werden. Dies ist nicht ganz einfach, da die Schwungräder durch die Riffelung der Achsen sehr fest auf diese gepresst sind.
Drehen lassen sich die Schwungräder auf den Achsen nicht, außer die Bohrung im Schwungrad ist bereits durch Zinkpest im Durchmesser aufgeweitet.

 

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Ich benutze für das Austreiben ein passendes Schutzröhrchen, welches ich über den Gewindestumpf der Achse schiebe. Nun wird die Achse  mit vorsichtigen und exakten(!) Hammerschlägen  in Pfeilrichtung ausgetrieben. Sobald die Riffelung der Achse aus Schwungrad raus ist, geht alles ganz einfach.
Ganz wichtig: Das Schwungrad darf beim Raustreiben nur im Zentrum aufgelegt werden. Hier je nach Typ entsprechende Auflagen verwenden: im Schraubstock kurze u. stabile geschlitzte Winkel, Hartholz oder Röhrchen, evtl. ein Stück Stoff dazwischenlegen.
Niemals am Rand auflegen, denn die Hammerschläge können das neue Schwungrad schnell zerstören.

Falls man als Ersatzteil ein Aggregat hat, welches nicht erhalten werden soll, können auch die Lagerböcke vorsichtig aufgetrennt werden. So kann dann das Schwungrad komplett mit Achse entnommen werden.
Das Austreiben der Achse ohne “Aggregatanhang” ist einfacher.

Der Einbau erfolg in umgekehrter Richtung. Falls die Achse nur sehr schwer in das neue Schwungrad geht, können die Riffel ein wenig(!) flacher gefeilt werden und das Schwungrad mit einem Tropfen Epoxykleber fixiert werden.

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Lagerböcke für die 130/2

Die Lagerböcke der Dampfmaschinen vom Typ 130/2 aus den frühen 1950er Jahren sind i.d.R. durch Zinkpest zerstört.
Als Ersatz können auch die Lagerböcke der 125/4 genommen werden. Die Maße sind identisch, lediglich die Laufbuchsen aus Messing müssen mit einer Reibahle aufgebohrt werden. Benötigt werden zusätzlich noch ein paar Distanzscheiben.